Frostkaterclan
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Forum - In einer stürmischen Nacht

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Adlerjunges
(3 Posts bisher)
03.10.2020 11:16 (UTC)[zitieren]
Es war dunkel, der Wind pfiff durch die Blätter, schüttelte die Wipfel der Bäume und brachte die Hölzer zum Ächzen. Eine Kätzin rannte durch den rauschenden Wald, hochgewachsen und drahtig, das typische Erscheinungsbild einer Streunerin. Einzig ihr Fell passte nicht, es war fein und dünn, rot in allen Schattierungen. Eine Abessinierkatze, abstammend von den Hauskatzen der Zweibeiner. Ihre Zähne hielten das Nackenfell einer wesentlich kleineren Katze fest umschlossen. Wild entschlossen, den kleinen Kater, ihr Junges, zu beschützen, hetzte sie zwischen den wankenden Bäumen hindurch, immer in Richtung der Grenze, dem Ort, den sie vor so vielen Monden das letzte Mal aufgesucht hatte, bevor der Kater, den sie über alles liebte, drohte, die Jungen zu töten. Drei hatten die Füchse schon geholt, vor wenigen Tagen das dritte, ehe sich die rote Kätzin dazu entschlossen hatte, das letzte Verbleibende dem Clan in seine Obhut zu geben. Schlitternd kam sie an der Grenze zum Stehen, schwer atmend, das ängstliche Miauen ihres Schützlings im Ohr. Sie ließ den Kleinen zu Boden sinken, dort, wo die Grenzmarkierungen am Deutlichsten waren, leckte ihm noch einmal tröstend über den Kopf und verschwand dann in der Dunkelheit.

Zitternd drehte ich den Kopf, sah über die Schulter zurück. Der Schemen meiner Mutter verschwand im Finstern des Waldes. Unfähig vor Angst, irgendwas zu tun, kauerte ich mich am Boden zusammen. Ich musste jetzt Vertrauen haben, das war das Letzte, das sie zu mir gesagt hatte. Ich musste daran glauben, dass alles gut werden würde.
Tigerjunges
(48 Posts bisher)
03.10.2020 11:22 (UTC)[zitieren]
Ich hatte das Lager verlassen. Was daran nicht ins Bild passte? Mein Alter und mein Rang sollten dieser Tatsache widersprechen, jedoch war ich dennoch auf dem Weg das Territorium auf eigene Pfote zu erkunden. Die Bedeutung der Wörter Nein und Gefahr schien ich in meinem jungen Alter noch nicht erkannt zu haben. Oder sie bestenfalls einfach ignoriert zu haben. Ich war zu neugierig und zu stur um mir von den älteren Katzen etwas sagen zu lassen. Ich konnte nur lernen indem ich mich selbst auf die Schnauze legte, anstatt mir von anderen predigen zu lassen was ich zu tun und zu lassen hatte. Durch einen schmalen Spalt zwischen den Bauen war ich entwischt und lief nun hoch erhobenen Hauptes einen schmalen Pfad entlang, welcher mich direkt bis zur Grenze führen sollte. Erst als ich wahrnahm, dass sich die Gerüche um mich herum veränderten wurde ich langsamer, aufmerksamer wohin ich mich überhaupt verirrt hatte.
Adlerjunges
(3 Posts bisher)
03.10.2020 11:37 (UTC)[zitieren]
Doch weshalb war ich hier? Sie hatte nichts dazu gesagt, hatte es mir nicht erklären können. Da waren bloß die sorgenvoll angelegten Ohren gewesen und die Trauer in ihrem Blick. Trauer. Hatte... Hatte sie mich verlassen? Zurückgelassen? In einer Welle von Panik sprang ich auf, fuhr herum und stolperte wie zu erwarten über meine eigenen, wackeligen Pfoten. Ich war kein kleines Junges mehr, meine Beine waren länger geworden, meine Zähne schärfer. Das bisherige Leben als Streuner hatte mich selbstständig werden lassen, aber jetzt in diesem Moment fühlte ich mich so hilflos wie lange nicht mehr. Wo bin ich? Es gab keine Erklärung dafür, keine, die vernünftig erschien. Weshalb sollte sie mich aussetzen? Und dann auch noch hier, an einem Ort, an dem es nicht nur nach einer Menge fremder Katzen roch, sondern der auch noch so weit von Zuhause entfernt war.
Tigerjunges
(48 Posts bisher)
03.10.2020 11:45 (UTC)[zitieren]
Ein neuer Geruch drang in meine Nase, ein mir unbekannter. Das Abenteuer liegt direkt vor dir, du wirst doch jetzt wohl nicht umdrehen und einen Rückzieher machen? Feigling. Ich schüttelte den Gedanken ab, erzählte den anderen Jungen in meiner Vorstellung bereits wie ich einen gefährlichen Angreifer von unserer Grenze vertrieben hatte. Ich konnte ein Held sein und wollte diese Chance auch ergreifen.
Leise schlich ich voran, verharrte erst als ich ein Geräusch vor mir wahrnahm. Vorsichtig spähte ich durch die Blätter des Busches vor mir und konnte helles, rotbraunes Fell erkennen. Zu klein für einen gefährlichen Gegner, verdammt. Ich schlich leise voran, nicht ohne das andere Wesen im Auge zu behalten. Groß oder nicht, es war eine andere, eine fremde Katze und damit eine Gefahr für den Clan. Ich wartete geduldig ab, bis der andere nah genug war, nah genug um einen Angriff meinerseits zu ermöglichen. Ich schoss aus dem Gebüsch, geradewegs auf das Fellknäul zu. "Attacke!" jaulte ich in voller Lautstärke in der Hoffnung bedrohlich zu wirken.
Adlerjunges
(3 Posts bisher)
03.10.2020 11:52 (UTC)[zitieren]
Ich zuckte zusammen, erstarrte im ersten Augenblick vor Schreck und wich dann gekonnt zur Seite aus. Das hatte sie mir beigebracht. Ausweichen, Verteidigung. Ich sträubte mein kurzes Fell, was im Grunde keinen Unterschied machte. Größer wurde ich dadurch nicht. Der Angreifer allerdings wirkte auch nicht gerade gefährlich und nach einem zweiten Blick erkannte ich, dass es sich bloß um ein Junges handelte. Ein Junges mitten in der Nacht? Flüchtig sah ich mich um, ganz in der Erwartung, gleich den Eltern gegenüber zu stehen. In geduckter Haltung brachte ich genügend Abstand zwischen mich und den Winzling und wartete ab. Würde er erneut angreifen?

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