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Ich steuerte auf die Grenze zu, schien genau zu wissen wo ich hin wollte. In letzter Zeit war ich oft auf dem Moor, ich kannte den Weg ohne dass ich daran denken musste, weshalb meine Gedanken auch ziemlich schnell abschweiften.

Mühelos überwand ich was immer mir den Weg versperrte. Baumstämme, Gräben, ein kleiner Bach, Farnkraut. Weiter beschleunigte ich mein Tempo bis ich irgendwann rannte, ja, förmlich durch den Wald zu fliegen schien. Mein Ziel hatte sich bereits klar vor meinem inneren Auge kristallisiert: Das Moor. Nirgendwo konnte man so schnell und ungehindert und mit einem Freiheitsgefühl rennen wie dort, nur der Himmel über dir und der unter dir vorbeifliegende Boden.

Ich beschleunigte mein Tempo, bis ich rannte, wobei ich die Grenze ansteuerte. In dieser Richtung war das Moor weniger flach, einige kleine Hügel stachen wie ein Dorn im Auge hervor. In der Ferne waren die Umrisse der Berge nur schwer zu erkennen, da der Nebel sie noch zum Großteil verdeckte.

Falke
Ich brach aus dem Wald hervor und rannte weiter, nun über die sumpfig werdende Landschaft. Für diejenigen, die sich hier nicht auskannten, war ein solches Verhalten äußerst gefährlich, da man leicht von den Wegen abkommen konnte. Doch es hatte eine Zeit in meinem Leben gegeben, in der ich mich fast täglich hier aufgegeben hatte. Und so flog ich nun wild, frei und unbeschwert übers Moor. Ich spürte meine einzelnen Bewegungen schon gar nicht mehr, sie verschmolzen und gingen ineinander über, fügten sich zum Ganzen zusammen. Meine vorige Unruhe und Unzufriedenheit löste sich von mir, als würde sie vom peitschenden Wind mitgerissen werden.

Je näher ich den Bergen kam, desto schneller lief ich. Es schien beinahe als würde mir während des Rennens eine Last von den Schultern fallen, doch ich verbannte jeden Gedanken in mein Unterbewusstsein, konzentrierte mich einzig und allein auf den Horizont vor mir und den Boden, über den meine Pfoten flogen.