Forum

In dieser Nacht hatte ich die Aufgabe den Lagerausgang zu bewachen.
Somit saß ich mitten im Ausgang und verlagerte hin und wieder mein Gewicht von einer Seite auf die Andere.
Diese Nacht blies ein ein lauer, warmer Wind und der Silbervlies war klarer als sonst.
Ich legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Sterne.

Meine Lippe tat schon weh als ich ankam, ich hatte die zeit vergessen während ich im Wald war und nun kam war es schon dunkel als ich mich auf den Heimweg machte. Fuchsdung dachte ich. Da ich aber so nervös war ob ich es rechtzeitig zurück schaffen würde hatte ich angefangen auf meiner Lippe herum zu kauen. Als ich am Lagereingang ankam entdeckte ich dein weißes Fell das im Licht des Mondes blass leuchtete. Doppeltes Pech.

Ich hörte ein Rascheln und das leise Knacken dünner Äste am Boden, welches meine Aufmerksamkeit von den Sternen löste.
Das Geräusch passte einfach nicht und somit prüfte ich sorgsam die Luft.
Dein dunkles Fell tarnte dich gut in den Schatten der Nacht.
"Wer ist da?" verlangte ich zu wissen und spannte automatisch jeden Muskel um im Notfall das Lager verteidigen zu können.
Immerhin hatte ich schon von Strreunern in dieser Gegend gehört.

Etwas zaghaft, fast schon verunsichert, trat ich aus den Schatten. "Hallo", piepste ich. Warum war meine Stimme so piepsig? regte ich mich in Gedanken auf. "Ich bin Nieselpfote", stellte ich mich schließlich vor. Bekomme ich jetzt ärger? fragte ich mich, während ich dich musterte um mich etwas ab zu lenken. Mein Körper war angespannt aber nicht so wie du um das Lager zu beschützen oder jeden Angreifer zu vertreiben, sondern eine Art Starre die man bekommt wenn man vor etwas Angst hat. Selbst wenn ich im Moment ich wusste wo vor ich Angst hatte.

Mein Blick fiel auf die kleine Jungkätzin und mir wurde wieder einmal klar wie unheimlich groß ich eigentlich war.
Ich überragte ja schon jeden einzelnen Krieger, doch bei dieser zarten Gestalt fürchtete ich beinahe dich zerquetschen zu können wenn ich dich einmal übersah.
Ich schob den Gedanken jedoch beiseite.
"Also schön Nieselpfote. Was hast du noch hier draußen zu suchen? Es ist längst Nachtruhe" brummte ich genervt und betrachtete dich abwartend.
"Sag mir dass du wenigstens die Erlaubnis für deinen Ausflug hattest"
Ich roch deine Angst und von daher zielte meine Frage darauf ab heraus zu bekommen, woher diese Angst rührte.
Nicht zuletzt, galt die Frage aber auch dem, ermessen zu können was ich nun als nächtes tun würde.