Forum

Geschickt zog ich mich an einem ast hoch und bohrte dann die krallen in den stamm, hievte mich ein stück höher und suchte, bei der nächsten Etappe angelangt, wieder nach meinem gleichgewicht, wobei ich meinen schweif geschickt einsetzte.
Einen halbwegs dicken zweig balancierte ich sicher entlang und kletterte dabei immer weiter nach oben.
Das erklimmen von bäumen war mir schon immer leicht gefallen, seit es mir gezeigt worden war - als ich noch viel jünger als jetzt gewesen war.
Als ich mich der baumkrone der eiche, die ich bestiegen hatte, näherte, suchte ich mir einen möglichst stabilen ast. Die aussicht von hier aus war zwar nicht so berauschend wie ich es von anderen bäumen kannte, aber immer noch beeindruckend. Ich richtete den blick auf den waldboden weit unter mir und erblickte nach einer weile die gestalt einer katze.

Die Geräusche deiner Krallen beim Klettern waren nun nicht mehr zu hören. Entweder du warst weit genug vom Boden entfernt, oder du hattest dich irgendwo hingesetzt.
Ich hob den Kopf und richtete meinen Blick in die Richtung, in der ich dich zuletzt gehört hatte. Meine Sinne hatten mich nicht getäuscht, da ich dich nicht weit von der Stelle, an der ich dich vermutet hatte, sitzen sah.
Einen Moment spielte ich mit dem Gedanken dir zuzunicken oder etwas zu sagen, aber aufgrund des Windes würdest du meine Worte wahrscheinlich nicht verstehen und ich hatte keine Lust durch den ganzen Wald zu schreien. Ob du mein Nicken als solches erkennen würdest, war mir ebenfalls nicht klar, weshalb ich dich einfach ruhig ansah.

Mein blick blieb an dem rötlichen körper hängen und ich kniff leicht die augen zusammen, um genaueres erkennen zu können. Den eher zierlichen konturen zufolge war es eine kätzin und es schien ganz, als ob sie zu mir heraufstarren würde. Ich richtete mich auf meinem ast etwas auf, um größer zu wirken, während ich begann ihren blick zu erwidern und dabei überlegte, wie wohl am besten mein nächster schritt aussehen würde. Einfach hier bleiben? Runterklettern? Und was dann? Ich bohrte meine kleinen krallen in die rinde des baums, um sicherheit zu gewinnen.

Es dauerte eine Weile, bis ich bemerkte, dass du dich erhoben hattest und mich nun ebenfalls ansahst. Mein Blick wanderte von dir in den Himmel, von dem man zwischen den Baumkronen nur ein bisschen blau durchsehen konnte. Als ich wieder zurücksah, nahm ich wahr, dass du trotz des Aufrichtens für einen Kater noch relativ klein warst, woraus ich schloss, dass du ein Schüler warst.

Schließlich hatte ich beschlossen dass es nichts bringen würde, länger hier oben zu bleiben. Außerdem war mir irgendwie die lust auf die aussicht vergangen. Also begann ich geschickt herunterzuklettern. Das war eine meiner größten stärken, mich sicher in bäumen bewegen zu können, und ich war mächtig stolz darauf. Aber es gab andere dinge, die ich, hätte ich mich entscheiden können, als stärken eindeutig vorgezogen hätte.
Flink bewegte ich mich auf den boden zu indem ich mich von ast zu ast fallen ließ und zwischendurch den stamm benutzte. Auf einem der tiefsten äste verharrte ich dann und war gar nicht mehr weit weg von der älteren katze. Ich richtete den blick auf sie und versuchte fast schon automatisch, einschüchternd zu wirken. " Was machst du hier draußen im wald? Allein? " Fragte ich mit kühner stimme