Forum

"Wenn dir ein Mentor zugeteilt wurde." Ich musterte dich. "Hast du mit bestimmten Kriegern gesprochen und einen Wunsch bezüglich deiner Ausbildung?" Ich fragte immer nach, denn es war wichtig, dass sich Mentor und Schüler gut verstanden.

Ich überlegte kurz, aber dann musste ich den kopf schütteln. Ich bewuderte die krieger für ihre stärke und macht und für ihre art der kontrolle über kätzinnen, für ihre fähigkeiten und ihr auftreten. Deswegen trat ich ihnen stets respektvoll und mit einer gewissen ehrfurcht gegenüber - bei diesem kater hier vor mir war diese wohl am größten. Er strahlte nicht nur die gewöhnliche kälte aus, da war eine ganz besondere macht, und hinter ihr schien mehr zu stecken als bei jedem sonst.
" Nein, Frostblick. Ich bin bestrebt, einer der besten krieger des clans zu werden und mich in jeder hinsicht zu beweisen. Solange mein mentor mir dafür alles beibringen kann, bin ich mit ihm zufrieden" antworte ich schließlich ehrlich und mit einer gewissen aufregung.

Deine Aussage überraschte mich, kam jedoch nicht unerwartet.
"Der beste Krieger also." Ich stand langsam auf, umkreiste dich einmal und blieb dann wieder vor dir stehen. Mein Blick bohrte sich in deine Augen. "Du scheinst tatsächlich Potenzial zu haben. An Selbstbewusstsein mangelt es dir schon mal nicht."
Ein Grinsen umspielte meine Mundwinkel und erst nach einer längeren Pause begann ich wieder zu sprechen. "Möchtest du eine Zeremonie dafür, dass ich dich zu meinem Schüler nehme?"

Aufgeregt, erwartungsvoll und auf eine gewisse Weise auch nervös verfolgte ich den mächtigen kater mit dem blick, bis er schließlich wieder vor mir zum stehen kam. Von seiner entscheidung hing für mich viel ab, das wusste ich, denn wer mich ausbilden würde, konnte viel über meine zukunft entscheiden.
Als er mein potenzial und selbstbewusstsein ansprach reckte ich unwillkürlich etwas die brust, meine aufregung stieg... die darauf folgende pause jedoch war die reinste qual.
Doch bei seinen worten nach ihr machte mein herz einen satz und klopfte gleich doppelt so schnell weiter. Meine augen wurden groß. "Du wirst mein mentor?" Fragte ich ehrfürchtig und in meiner stimme schwangen die verschiedensten empfindungen mit, Ungläubigkeit, Aufregung, Begeisterung, Stolz.

Ich schmunzelte angesichts deiner Begeisterung, wurde gleich darauf jedoch wieder ernst. Das Training würde hart werden, ich hatte es meinen Schülern bisher nie leicht gemacht. Schon jetzt beobachtete ich dein Verhalten, deine Ausstrahlung, deinen Charakter. Es gab einiges zu tun, ehe du dein Ziel erreichen würdest, doch ich war mir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich bildete selten einen Schüler aus und nur jene, die ich für geeignet hielt, dem standzuhalten.
Noch immer wartete ich auf die Antwort meiner Frage. Du hattest noch zu lernen, dass meine Worte ernst waren, wie ich sie sprach.