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Ich hasste Schmerzen, egal welcher Art. Doch noch immer wollte ich mir meinen Stolz nicht nehmen lassen. Ich tat nichts unbewusst, niemals. Und es gefiel mir, dich nun endlich richtig einschätzen zu können. Ruhige Charaktere waren mir zuwider, denn sie sagten nichts aus.
Mit einem schmerzerfüllten Keuchen antwortete ich auf deine Krallen in meinen Schultern. "Wie fühlt es sich an, Phönixpfote? Die Macht?" Ich grinste erneut, doch meine Schnurrhaare zitterten leicht. "Oder die Enttäuschung, mich nicht brechen zu können?"

Ich riss einmal kräftig meine krallen über ihre flanke, was deutliche rote striemen hinterließ. und knurrte dann laut "Sei gefälligst still!"
Meine augen blitzten. Ich drang abrupt aus ihr aus und stieß sie von mir, als wäre sie eine verabscheuenswerte kreatur. Ich wandte mich ab, noch immer brodelte es in mir. Doch in wahrheit verabscheute ich nicht sie, sondern verabscheute es, dass sie recht hatte. Das war schlimmer als alles andere. Der frust fraß sich eisig in mich, doch ich konnte nichts gegen ihn ausrichten. Am liebsten wäre ich ihr an die gurgel gegangen

Ich sprang auf die Pfoten, schwankte kurz und musterte dich dann aus schmalen Augen. "Ich bin still."
Dann setzte ich mich, leckte mir einmal scheinbar völlig entspannt über die linke Pfote und wischte mir dann über die Ohren. "Ist alles okay? Du wirkst so aufgebracht", maunzte ich nach einer Zeit und mit schief gelegtem Kopf und setzte die Pfote zurück auf den Boden.

Mein ganzer körper war angespannt und aufgewühlt, mein fell gesträubt und die krallen ausgefahren. Verkrampft bohrte ich sie in die weiche erde des waldbodens. Nur mit mühe konnte ich mich so davon abhalten, die ganze zeit aufgebracht auf und ab zu gehen, oder meinen frust an ihr auszulassen.
" Alles okay " knurrte ich unwirsch, ohne zu ihr zu blicken. Ich starrte in die ferne

"Bist du dir sicher, Phönix? Du wirkst so angespannt." Ich hatte die Augen aufgerissen und blickte dich besorgt an. Auch das war Teil meiner Rolle und meist funktionierte dieses Spiel. All das trug letztendlich nur zu einem einzigen Ziel bei, von dem niemand wusste und niemand wissen durfte.
Ich plusterte mein mittlerweile wieder trockenes Fell auf, um weicher und verletzlicher zu wirken. Die Wunde an meiner Flanke versuchte ich weitestgehend zu ignorieren.