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Interessiert an deiner Reaktion zuckten meine Ohren leicht, bevor ich dir schmunzelnd folgte.
Ich war auf die nachfolgenden Handlungen von dir gespannt, wollte wissen, wie du damit umgehen würdest, denn hörte man schliesslich einiges über dich, und wollte ich wissen, was davon Wahr war.
Während dem Laufen nahm ich mir Zeit, etwas über das Geschehene nachzudenken, zu reflektieren, Schlüsse daraus zu ziehen. - Und natürlich litt meine Aufmerksamkeit darunter.

Es schien ein Erfolg, dich dazu verleitet zu haben, widerstandslos auf mich zu hören, mir nachzulaufen. Keine Sekunde hatte ich geglaubt, du könntest eine von wenigen gehorsamen Kätzinnen sein, die ihrem Rang vollständig erlagen.
Leise hörte ich deine Schritte hinter mir. Mein Ziel lag nicht weit von hier, doch zuerst wollte ich das Eichhörnchen loswerden. Zwischen den Wurzeln einer Eiche, so nahe am Lager wie möglich, ohne einen unnötigen Umweg machen zu müssen, versteckte ich die Beute, ehe ich meinen Weg wortlos fortsetzte.
Neugier. An diesem Charakterzug würde ich festhalten, denn er war der einzige bislang, der mir ehrlich erschien.

Da ich für ein paar Momente lang nicht mehr so gut aufgepasst hatte, wie üblich, war ich fast in dich hineingelaufen, als du die Beute vergraben hattest.
Ich hatte noch rechtzeitig stoppen können, doch hatte ich dein Fell versehentlich gestreift, bevor wir weiter gelaufen waren. - So wünsche ich mir sehnlichst, dass du es nicht bemerkt hättest, denn wollte ich dir ungern meine gelegentliche Unaufmerksamkeit zeigen.
Irgendwie war sie schon immer eine blöde Gewohnheit gewesen, besonders wenn ich mich in einem Umfeld sicher fühlte.
Nur fühlte ich mich hier, jetzt, ganz bestimmt nicht sicher. Oder?
Ich unterdrückte ein Gähnen, kompensierte es stattdessen mit einem schnellen Zukneifen meiner Augen.
Ich bin müde, ja, das wird es sein. Das muss der Grund für mein Verhalten sein. Lüg nicht. Gib doch zu, es ist besser hier, als dort.
Ätzende Stimme, tiefste Wahrheit, ätzendes Gift, Salzsäure, schöne Worte, Verleugnung, Einklang.
Wie schön Gedanken doch sind. So viel schöner, als alles, was du je erleben wirst.

Ich warf dir einen kurzen Blick zu, ehe ich erneut die Führung übernahm. Deine Unaufmerksamkeit war mir keineswegs entgangen, doch kannte ich dich schlichtweg nicht gut genug, um mir darüber ein Urteil bilden zu können. So folgte ich bloß der Richtung, in der mein Ziel lag, verwendete keine weiteren Gedanken darüber.
Die Lichtung, die sich nach einiger Zeit vor uns auftrat, war zwar nicht sonderlich groß, dafür jedoch hell und geflutet von Sonnenlicht, das nur teilweise von spärlichen Wolken aufgehalten wurde.
Ich kniff die Augen zusammen, um sie sich an die plötzlich neuen Lichtverhältnisse gewöhnen zu lassen, verlangsamte meine Schritte. Ich bedeutete dir, es mir gleichzutun, hielt meinen Blick auf die Wiese gerichtet, auf der mehrere Vögel pickten.
"Dein Fang war nicht schlecht, jedoch auch nicht gut." Meine Stimme war ruhig. "Beinahe würde ich von einem Glücksfall sprechen, doch die Umstände einer Jagd auf den Bäumen sind andere. Ich möchte sehen, wie du dich unter normalen Bedingungen anstellst und ob du zu etwas taugst."

Diesmal war ich bedacht stehen geblieben, schien wieder kontrolliert zu Handeln, nicht mehr achtlos.
Ich kämpfte gegen die Müdigkeit, die meinen Körper so schwer fühlen liess, als wäre die Erdanziehungskraft um ein Vielfaches erhöht worden.
Ich kannte den Grund, wusste, dass ich es mir eigentlich nicht Leisten konnte, dass ich Dinge in den Griff kriegen sollte, die du nicht beeinflussen kannst.
Leicht zuckte ich mit dem Kopf, Gedanken loswerden wollend, die schon lange nicht mehr nur Gedanken waren.
Gefällt dir meine Stimme nicht? Deine eigene ist sie doch.
Ein zweites Zucken folgt, beinahe überhörte ich dein Gesagtes, zu beschäftigt war ich mit den kläglichen Versuchen, die Stimme zu bekämpfen, gewesen.
Und wenn du schon zuckst, dann tu es richtig. Du weisst, es liegt an dir. Mach etwas. Tauge.
"Findest du nicht auch, dass Vögel fliegen sollten?", säuselnd kamen mir die Worte heraus, schön
ekelhaft. Schön. Tauge.
Viel zu schnell und laut raste ich auf die Vögel zu, trat auf alles, was sie alarmieren könnte, jagte sie in die Luft.
Einen Vogel hatte ich dabei im Blick behalten; Ich hätte es mir einfach machen können, der Natur einen Gefallen tun können, und den Verletzen, so verletzlichen Kranken, den langsam Reagierenden, ausgewählt haben - doch wählte ich stattdessen einen, der dem Gegenteil entsprach.
Perfekt soll er sein.
Und so sprang ich, noch im letzen Moment meiner zukünftigen Beute hinterher, dankbar, gut genug jagen zu können, um sowas abziehen zu können.
Glaub nur nicht, ihm würde diese Show gefallen. Lächerlich.
Wut rauschte durch meinen Körper, liess mich den Vogel viel gewaltsamer als nötig zum Sturzflug zwingen, doch beliess ich es bei der Wucht, behielt meine Krallen eingezogen, verdrehte den Kopf aber schlussendlich doch, denn glaubte ich, ihn noch Zucken gesehen zu haben.
Als ich mir zu dir umdrehte, nach deinem Blick suchte, hatte mich die Wut bereits wieder verlassen.
Jedoch grinste ich, und das ziemlich psychopathisch.
Ich würde dich stets überraschen, und dich dennoch glauben lassen, mich zu durchschauen, dir das geben, wonach du dich nach meinem Glauben vielleicht sehntest.
Mir war bewusst, dass diese die bisher schwerste Rolle sein würde, aber gefiel mir, dass sie mir den Freiraum zum improvisieren gab.
Niemals würdest du einstudierte, ins kleinste Detail perfektionierte Texte von mir zu hören bekommen.
Für dich sollte ich nicht perfekt sein, du würdest es nicht wollen, da war ich mir sicher.
Viel zu sicher.

(Jo, ich bin wieder da, sorry, dass so lang nichts mehr kam. Und ich hoffe, der Text ist dir nicht zu lang und verwirrend, ich hab das Schreiben wohl sehr vermisst, haha.)