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Verwirrt murmelte ich nur noch ein: "Wächter.", bevor ich durch deine Tat schlaff mit dem Boden Bekanntschaft machte.
Endlich empfing mich die Dunkelheit, liess mir das Leiden meines Körpers egal sein.
Früher war ich nach diesem Gefühl süchtig gewesen, wollte mich vor der Realität verstecken.
Es war ein Wunder, wie schnell all die Wunden an meinem Kopf verheilt waren.
Nur zwei-drei an meinem Bauch und meinen Flanken von ihm waren übrig geblieben, erinnerten mich an ihn, liessen meine Alpträume realer wirken, wenn ich sie im Schlaf aufkratzte.
Insgeheim wusste ich, dass meine sogenannten Alpträume eigentlich Panikattacken waren, wollte aber nicht einsehen, welche psychischen Wunden er mir zugefügt hatte.

"Nein...nein, nein." Ich schüttelte den Kopf und sprang auf, lief drei Schritte, blieb stehen und kehrte sofort wieder um.
Ich könnte gehen, sie ihrem Schicksal überlassen. Dieses lag doch sowieso bereits nicht mehr in meinen Pfoten. Vielleicht könnte man es als Unfall tarnen. Es wirken lassen, als hätte ein Hund sie attackiert?
Mein Fell sträubte sich, gleichzeitig wie ich mich gegen diese Gedanken sträubte, sie loswerden wollte.
Nein, das wirst du nicht tun.
Du wirst dich beruhigen.
Du wirst sie befreien und zum Lager bringen, dort in den Heilerbau.
Du wirst an ihrer Seite bleiben bis sie wieder aufwacht.
Du wirst der erste sein, mit dem sie spricht.
Und dann wirst du mich weitermachen lassen.

Manche, mich nicht wirklich kennenden Personen würden mein Verhalten vielleicht als stark ansehen, aber das war es nicht, war es nie und wird es nie sein.
Beispielsweise das mit dem Stein: Ich liebte grosse Schmerzen nicht, ertränken ebenso wenig, also bin ich bloss davor weggerannt. Zudem hört eine Sucht nie wirklich auf, momentan hielt ich es nur in Schacht, kämpfte dagegen. Schliesslich war es nicht wirklich gesund, ständig Ohnmächtig zu sein und ausserdem könnte ich es nie dann gebrauchen, wenn es nötig wäre, weil ich schon viel mehr aushalten würde. Wieder kein starker Gedanke.
Hier ist alles so endlos, so nichts, so wunderschön.. doch wie krank sich diese Wörter in Kombination anhören.. so wie ich?

Ich packte sie an ihrem Nackenfell und zerrte sie unbeholfen über den Boden, in die Richtung in der ich das Lager vermutete.
Die angedeutete Schneise, die das ziehen verursachte war mit Blut verziert, doch ich wusste mir nicht anders zu helfen.
Spinnenweben? Etwas anderes, als sie einfach zum Lager zu bringen?
Bisher war es für mich nie nötig gewesen jemanden mit solchen Verletzungen retten zu müssen oder das überhaupt zu wollen.

Mittlerweile befand ich mich in einem merkwürdigen Zustand, zumindest empfand ich es als seltsam. Immer wieder erfassten mich kleine Schnipsel von Erinnerungen, welche ich schon längst in Vergessenheit geraten waren oder von ganz einfach mir verdrängt wurden.
"Ich liebe dich.", sein flüstern hallt in der Höhle. Was hat ihn zu diesem Kater gemacht? Wieso hat er es zugelassen? Ein nicht vorstellbarer Schmerz durchzuckte meinen Körper, begleitet von einem reissendem Geräusch.
Die Realität blitzt kurz auf, vertraute Gerüche umgeben mich, bevor die Energie schon wieder aufgebraucht ist.
"Ich liebe dich.", sein flüstern hallt in der Höhle. Krank. Schwindel umgibt mich, erneut ertönt ein reissendes Geräusch, begleitet von einem unvorstellbarem Schmerz.